Ein Star in der NBA, den heute jeder kennt, der die nordamerikanische Basketball-Profiliga etwas verfolgt. Jimmy Butler ist heute vor allem als herausragender Teamplayer bekannt. Er ist bekannt für seine Stärke, beide Seiten des Spielfelds zusammenzuführen. Er vereint offensive Effizienz mit defensiver Stärke, an der nur wenige wirklich häufig vorbeikommen. Mitspieler und Coaches loben ihn häufig als hervorragenden Anführer, der sich durch seine harte Arbeit, seine motivierende Art und seine hohen Ansprüche an sich und das Team auszeichnet. Für ihn steht das Team im Vordergrund, weshalb er auch gerne die Aufgaben übernimmt, die sonst keiner erledigen will.
„I knew that to be successful, I had to be more than a scorer. I had to become a leader. It's not about scoring. It's about doing what my team needs me to do.“ ~ Jimmy Butler
Doch welchen einzigartigen Weg musste er gehen, um zu dem Superstar zu werden, als der er heute bekannt ist?
Jimmy Butler wurde 1989 in Houston, Texas geboren. Dort wuchs er in einem kleinen Vorort auf. Da sein Vater ihn bereits als Säugling verlassen hatte, wohnte er zunächst alleine mit seiner Mutter zusammen. Doch mit 13 Jahren brach auch der Kontakt mit seiner Mutter ab, als sie ihn mit den Worten „I don't like the look of you. You gotta go“ von Zuhause rausschmeißt. So musste der junge Jimmy sich ohne Eltern durchschlagen. In den nächsten Jahren schafft er es durch Couchsurfing, von der Straße wegzubleiben und wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. Eigentlich war sein Hobby zunächst American Football, doch mit seinen 1,60m und 13 Jahren hatte der Junge keine Chance gegen seine physisch überlegenen Gegenspieler. Deshalb entschied sich Jimmy, zum Basketball zu wechseln. Im sogenannten „Junior Year“ der High School (vergleichbar mit der 11. Klasse) freundet er sich auf einem Basketball-Camp mit Jordan Leslie an, der bis 2019 als Wide Receiver in der NFL erfolgreich war. Leslies Mutter, Michelle Lambert, die bereits Mutter von sieben Kindern war, entschied sich nach einigen Monaten, dem jungen Jimmy ein neues Zuhause zu geben. Sie gab ihm endlich wieder etwas Struktur und klare Regeln. Er hatte eine feste Schlafenszeit, musste regelmäßig die Schule besuchen und vor allem ein gutes Vorbild für Michelles Kinder, die zu Jimmy aufschauten, sein.
„She's very loving. That's my family. That's Michelle Lambert. She is my mom.“ ~ Jimmy Butler später über Michelle Lambert
Die neue Stabilität und die riesige Fürsorge gaben ihm einen Aufschwung, den er gut nutzen konnte. Zwar war er zunächst nicht wirklich als Top-Kandidat bekannt, weshalb er sich erstmal mit einem Mittelklasse-College zufrieden geben musste. Doch in seinem ersten Jahr am „Tyler Junior College“ machte er sich dann endlich einen Namen und bekam haufenweise Anfragen von Division-1-College-Teams. Jimmy entschied sich daraufhin für Wisconsin. Als Jimmy also zum ersten Mal aus seiner Heimat weg, nach Milwaukee, Wisconsin, umzieht, um dort an der Marquette University zu spielen, bekommt er starkes Heimweh. Auch hier gibt ihm Michelle Lambert Halt und motiviert ihn weiterzumachen, Sie ist somit ein großer Rückhalt für Jimmy und spielt eine große Rolle auf dem Weg zum Erfolg.
Im College lernt er von seinem Coach die Eigenschaft, die ihn heute so erfolgreich macht.
„I think Buzz taught me to rely and trust my teammates with everything.“ ~ Jimmy Butler rückblickend über College-Trainer Buzz Williams
2011 gelingt dann endlich der Sprung in die NBA. Als letzter Draft spielt er nun bei den Chicago Bulls. Der Start in den Profi-Basketball verläuft in der Saison zögerlich, das Spielfeld betritt der „Rookie“ erstmal nicht. Doch auch hier zeigt sich das gewisse Stück Glück, das man wohl auch braucht. In der Rookie-Saison Butlers 2011 zeichnete sich im Kader der Bulls eine hohe Ausfallrate der Stammspieler durch Verletzungen ab. Als so langsam die Spieler ausgehen, bekommt Butler endlich seine Chance.
Schnell etabliert er sich im Team als klasse Verteidiger, seine Einsätze werden immer häufiger und länger. In den nächsten Monaten und Jahren zeigt sich auch offensiv eine deutliche Entwicklung. Folglich wird er zum Allround-/Teamplayer, den wir heute kennen.
Weitere Stationen sind daraufhin die „76ers“ aus Philadelphia, die Minnesota Timberwolves und nun Miami Heat. Außerdem gab es letztlich Gerüchte über einen Mega-Trade, an dem die Dallas Mavericks, die Houston Rockets und die Golden State Warriors sowie die Phoenix Suns interessiert sein sollen.
Was ihn schlussendlich genau zum Erfolg gebracht hat, ist schwer zu sagen. Vor allem war es wahrscheinlich der unglaubliche Kampfgeist, sein Mindset und die ganze harte Arbeit über die Jahre. Seine außerordentliche Einstellung zu bestimmten Themen zeigt sich auch, als er sich nach Jahren mit seiner Mutter versöhnt. Über sie sagt er, dass alle Menschen Fehler machen und er ihr vergibt.
Quellen:
https://www.kicker.de/das-schicksal-als-antrieb-die-jimmy-butler-story-785853/artikel https://www.mariashriversundaypaper.com/jimmy-butler-chosen-family/ https://nextmanup.substack.com/p/from-homeless-to-nba-star-the-incredible https://media.distractify.com/brand-img/xgvRcsKOj/0x0/jimmy-butler-michelle-lambert-and-jordan-leslie-1684421219049.jpg https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTFwUlFrSdMFUIR3dHF_R-9-oFKlLhDsxHmtA&s https://cdn.britannica.com/69/244269-050-323A6D5E/Jimmy-Butler-Miami-Heat-playoffs.jpg